Oversized-Look: Der XXL Modetrend
Seit einiger Zeit geht nichts mehr ohne XXL in der Modewelt. Und an diesem Modetrend wird sich auch so schnell nix ändern. Behaupte nicht ich, sondern ihr könnt es in allen angesagten Modezeitschriften nachlesen. Auch die Designer in New York, London, Mailand und Paris sagen JA! zum Oversize-Look. Strickpullis in Übergröße zeigten unter anderem Michael Kors in Flieder, Dior in Rot oder Marc Jacobs in sattem Grün. Balenciaga und Alexander Wang präsentierten den Strickpulli in klassischem Beige und Camel, während Balmain und Thom Browne auf Muster setzen. Ich sage ebenfalls JA zum Oversized-Look. Wieso? Weil er mich glücklich macht und zwar nicht nur auf der Nase. Auch als Pullover, als Hemd, als Mantel – finde ich den Oversized-Look so richtig Klasse, denn er kaschiert perfekt meine wachsenden Speckhüften und mein kleines Bäuchlein. Warum sich also mit Sport herumquälen, wenn es doch auch einfacher geht ;-).
Widmen wir uns zunächst einmal meinem Oversized-Look, bevor ich Euch ein paar Tipps und Tricks zum Styling mit auf den Weg gebe
Diesen Oversized Pullover habe ich mir kürzlich in Berlin gekauft. Eigentlich sollte nur mein Herzilein eingekleidet werden, aber als er sich so schön vor dem Spiegel gedreht hat, hat es mich auch gepackt….das Shoppingfieber… in der Herrenabteilung ;-). Dass ich mich gerne mal an Herzileins Garderobe bediene, das ist ja nichts Neues. Darüber habe ich Euch ja bereits in diesem Blogpost „Oversize – extragroß und extrabreit“ berichtet. Aber in der Herren-Abteilung war ich bis dato für mich selber noch nicht shoppen. Wie sieht es bei Euch aus und warum eigentlich nicht?
Schließlich erobern wir Frauen doch die Männerwelt auch in anderen Bereichen: Wir machen Männern ihre Vorstandsposten streitig (zumindest daheim ;-)), wir klauen ihre Rasierer und gehen ohne schlechtes Gewissen auf die Herrentoilette, wenn die Schlange vor dem Damenklo wieder mal endlos ist. Warum also nicht auch die Männermodeabteilung annektieren? Denn in Sachen Mode müssen die Männer oft weniger für T-Shirts, Pullover und Taschen berappen als wir Frauen. Auch die Umkleidekabinen der Herren sind im Vergleich zu unseren eine menschleere Wellness-Oase. Dazu kommt, dass wirklich alles aber auch alles passt.
Bei Zara & Co. verlässt man die Damenumkleidekabine meist nur mit Diätplänen und schlechter Laune, weil nicht mal die Bluse in L passt. In der Herrenabteilung schlüpft man dagegen mühelos in Medium und Small und muss den Verkäufer vielleicht sogar fragen: „Haben Sie das auch in XS?“. So schmeckt der After-Shopping-Cupcake gleich nochmal so gut. Noch ein Argument das dafür spricht jetzt öfter in die Männerabteilung vorbei zu schauen ist: Kein Modezwilling weit und breit! Keine wertenden Blicke a la“wem steht das jetzt besser?!… Ein Blick in die Männerabteilung lohnt sich also! Außerdem wissen clevere Modemädels eh: Unisex ist Trend!
Ihr seht also: „ Big is beautiful!“. Und wer heute im Trend sein will, darf bewusst auch mal eine Nummer größer kaufen oder wie ich, sich in der Herrenabteilung bedienen. Denn Oversize-Mode ist angesagt! Allerdings solltet ihr beim Kreieren des coolen Oversize-Outfits ein paar Tipps beachten, damit der Look nicht zum modischen Fiasko gerät.
Oversized-Look: Das sind die wichtigsten Tipps
Oversize Pullover
Beim Oversize-Look ist im Prinzip erlaubt, was gefällt. Allerdings sollten ihr stets darauf achten, dass ihr übergroße Kleidungsstücke optimal kombiniert. Das bedeutet: Das Oversize-Teil darf und soll im Vordergrund des Outfits stehen. Haltet Euch also bei den anderen Kleidungsstücken zurück und wählt dezente, eng sitzende Kleidung in Kombination zu einem auffälligen Oversize-Stück. Bei einem Oversized Pulli müsst ihr aber nicht zwingend zu einer knallengen Leggings greifen. Allerdings solltet ihr aber schon darauf achten, dass die Hose einigermaßen eng sitzt.
Wer Oversize zum Rock tragen will, sollte eine enge Variante wählen, denn auch hier gilt: oben weit, unten eng. Eine weite Schlabberbluse überm Tellerrock führt meist dazu, dass die Trägerin in ihrem Outfit optisch untergeht. Bezüglich des Schuhwerks gilt: hängt der übergroße Pulli bis in die Kniekehlen, müssen High Heels her, am besten acht Zentimenter hoch. Denn Größe streckt, und wer klein ist, kann in einem dicken, weiten Oberteil sonst schnell gedrungen aussehen. Oder ihr schoppt euren XXL-Pulli, so wie ich, dann könnt ihr auch flaches Schuhwerk dazu tragen.
Oversize Hosen
Wer eine weite Hose tragen möchte, der sollte diese nicht mit einem Oversize Pulli kombinieren, sondern mit einem engen Top. „Eng“ bedeutet hier aber keinesfalls, dass man zum Schlauchtop greifen soll, im Gegenteil. Es geht lediglich darum, ein Oberteil zu wählen, das der Figur schmeichelt und auch nicht zu lang ist. Zu einer Haremshose kann man also auch ruhig eine schöne Bluse tragen, die man in die Hose steckt. Hauptsache, das Oberteil ist nicht zu lang und zu unförmig. Das sieht leider wirklich nur cool aus, wenn man über 1,75m groß ist und Modelmaße hat.
Oversize Kleider
Mehr im Sommer als im Winter ein Thema, aber trotzdem aktuell, sind Oversize Kleider. Im Sommer waren Kleider besonders angesagt, die wie überdimensionale T-Shirts geschnitten waren. Jetzt greift man wieder zu langen Ärmeln und schweren Stoffen. Für einen femininen Look und damit das Ganze nicht so unförmig aussieht, empfehle ich hier auf jeden Fall hohe Schuhe zum Kleid.
Last but not least:
Oversize Accessoires
Wem übergroße Pullover oder Hosen zu gewagt sind, der kann dennoch den Oversize-Trend mitmachen – in Form von Accessoires. Denn auch die sind in Übergrößen erhältlich. Wie wäre es zum Beispiel mit einer XXL-Brille, so wie ich sie trage? Oder mit auffällig großen Ohrringen? Gerade in Sachen Schmuck sind dem Oversize-Stil keine Grenzen gesetzt. Auch eine Tasche fernab der gewohnten Größe zieht die Blicke auf sich. Aber auch hier gilt wieder: Kombiniert diese beispielsweise zu einem schmal geschnittenen Kleid oder einer Skinny Jeans, um mit dem Gegensatz zu spielen.
Wie ihr seht, ist es im Grunde gar nicht so schwer den Oversize-Look zu tragen. Es gibt im Prinzip nur eine goldene Regel, die ihr Euch merken solltet: Tragt immer nur ein Oversized-Teil! Den Rest haltet ihr eng oder zumindest figurbetont! Wenn ihr diese goldene Regeln beherzigt und Euch ein paar Gedanken macht, können die übergroßen Teile mehr als stylisch aussehen.
So Mädels, das war aber lange noch nicht alles zu dem Thema Oversize, denn ab heute gibt es immer zum Schluss noch etwas Wissenswertes für Euch mit auf den Weg. Sei es über die Location, an der wir geshootet haben, Fakten über den Designer, deren Look ich trage oder etwas Wissenswertes darüber, wo ein Look seinen Ursprung hat usw. usw. Denn schließlich bin ich nicht nur Fashionista, sondern auch Pädagogin und irgendwo braucht auch diese Seite meiner Persönlichkeit ihre Daseinsberechtigung ;-).
Zum Schluss noch ein paar Infos zum Oversize-Style:
Was bedeutet Oversize eigentlich?
Die Wortbedeutung dürfte eigentlich allen klar sein. Das Wort ‚oversize‘ kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ‚übergroß‘. Gemeint ist also alles, was bewusst zu groß ist und mit dem Fashion-Thema Größe spielt.
Seit wann existiert der Oversized-Look?
Der Oversized-Look existiert schon seit den 1920er-Jahren. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Bewegung in die Modewelt: Enge Korsetts hatten nun ausgedient, weite Kleider und Blusen standen ab sofort auf dem Programm der Designer. Das Aufkommen neuer, schön flatternder Stoffe und Gewebe wie Chiffon regte diese in den folgenden Jahrzehnten zu vielen tollen Oversize-Looks an. Vor allem in den wilden Siebzigern standen weit geschnittene Hippie-Kleider und Schlaghosen hoch im Kurs. In den 1980er- und 1990er-Jahren erlebte der Oversize-Stil dank der Hip-Hop-Subkultur dann sein absolutes Hoch. Künstler wie Run DMC oder Da Brat machten übergroße Hosen, Shirts und Ketten zum weltweiten Trend…der bis dato anhält.
So Mädels, dass war es erstmal für heute. Wie findet ihr meinen etwas maskulin geprägten Oversize-Look? Und was haltet ihr von meiner Idee der zusätzlichen Wissensvermittlung? Schließlich wird uns Fashionistas ja oft unterstellt, dass wir außer hübsch auszusehen nix weiter drauf haben.
Und, was ich Euch schon immer sagen wollte: 1000 Dank für Eure Treue. Schön, dass es Euch gibt.
Bis bald Eure Anette a la Heppiness