Minimalismus im Kleiderschrank
Seit Längerem sehne ich mich nach Minimalismus … und zwar in allen Lebensbereichen – vor allem aber in meinem Kleiderschrank. Deshalb habe ich vor ein paar Wochen begonnen meine Garderobe gründlich auszumisten. Viele schöne Sachen, die seit Jahren unbeachtet in irgendeinem Kleiderzimmer ihr Dasein fristen, habe ich aussortiert und fein säuberlich auf Kleiderstangen gebracht. Und, was soll ich Euch sagen??? … es ist doch weitaus mehr zusammengekommen, als ich vermutet habe. Nur wohin jetzt mit den ganzen Klamotten??? Wegschmeißen oder gar der (Alt-) Kleidercontainer sind für meine Schätzchen keine Option, denn alle Sachen sind noch gut erhalten und haben mal sehr viel Geld gekostet.
Tausche Mantel gegen Tasche
Für schnelle Abhilfe sollte eine Kleidertauschparty sorgen. Ich habe ein paar Freundinnen eingeladen, die ebenfalls ihre aussortierten Kleider mitbringen sollten, um dann munter, bei flüssigen und festen Leckereien, Klamotten zu tauschen – so meine Idee. Na ja, ich sag es mal so – außer Spesen nix gewesen. Wir Mädels hatten an diesem Tag zwar unseren Spaß aber das war es dann auch. Am Ende dieser Party waren – bis auf 3 Teilchen – alle meine Klamotten immer noch da. Hmm… erfolgreich ist wohl was anderes. Meine Erfahrungen diesbezüglich wird es in einem separaten Blogbeitrag geben. So eine Kleidertauschparty ist doch nicht so easy, wie vielleicht alle denken, aber das ist ein Thema für sich.
Magisch Aufräumen im Kleiderschrank mit Marie Kondo
Mein nächster Versuch soll nun mit der größten Aufräumberühmtheit des Planeten gelingen – und zwar mit der Japanerin Marie Kondo. Ihre Aufräummethode „KonMarie“ ist seit 2013 in aller Munde und wird auf der ganzen Welt gehipt. Das geht sogar so weit, dass sich ihr Nachname „Kondo“ als Verb im Englischen etabliert hat – es bedeutet quasi „Schrank aufräumen“.Ihr kleines Büchlein „ Magic Cleaning“ wurde ein Bestseller. Das TIME Magazine zählt sie sogar zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt und Netflix hat ihr sogar eine eigene Serie gewidmet. Wie ihr seht, hat die Sortierkönigin bei so einigen großen Eindruck und Einfluss hinterlassen. Für all diejenigen unter Euch, die die Aufräum-Queen Marie Kondo und ihre KonMari-Mehode noch nicht kennen, die aber keine Lust und Zeit haben ihre Wälzer, mittlerweile drei an der Zahl, zu lesen, für all diejenigen habe ich nachfolgend die 6 wichtigsten Sortier- und Aufräum-Regeln der Aufräum-Queen zusammengefasst:
5 Tipps für mehr Ordnung im Kleiderschrank nach Marie Kondo
Tipp #1: Aufräumen nach Kategorien, nicht nach Zimmern
Üblicherweise räumen wir ja alle wie folgt auf: Ein Zimmer nach dem anderen – also zuerst die Küche, das Badezimmer, das Schlafzimmer etc. dies ist aber laut Kondo die absolut falsche Herangehensweise um Ordnung zu schaffen. Marie Kondo rät davon ab und plädiert für das Aufräumen nach Kategorien. Das heiß konkret: Alle Sachen (wirklich alle!), die zu einer bestimmten Kategorie gehören, werden an einem Ort zusammengetragen und auf einen Haufen gelegt. Das kann Kleidung sein, aber auch Schuhe, Bücher, CDs, Beauty-Artikel, Papiere, Kleinkram, Erinnerungsstücke etc. Anschließend mistet man mit Hilfe des Glückskriteriums aus.
Tipp #2: Beachtet die Reihenfolge
Nach Marie Kondo ist es sehr wichtig eine bestimmte Reihenfolge beim Aussortieren einzuhalten. Idealerweise solltet ihr das Aufräumen in einem Bereich starten, in dem das Wegwerfen nicht allzu „schwer“ und emotional belastend ist. Beginnt also immer beim Aussortieren mit Sachen, die euch nicht so wichtig sind wie z.B. Geschirr, Putzmaterialien etc. und arbeitet Euch dann nach und nach zur emotional schwierigsten Kategorie vor. Schließt immer eine Kategorie ab, bevor ihr die nächste anfangt!
Tipp #3: Aussortieren nach dem Prinzip: „Nur was Glücklich macht bleibt!“
Marie Kondo ist der Überzeugung, dass ihr Euch und Euer Zuhause von allem befreien müsst, was Euch keine Freude bereitet. Dafür schlägt Kondo folgendes vor: Nehmt jedes einzelne Teil in die Hand und horcht in Euch hinein und stellt Euch folgende Fragen: Inspiriert mich der Gegenstand noch? Macht er mich glücklich? Schenkt er mir Freude? Dabei Bitteschön das Hirn ausschalten und nur auf das Körpergefühl achten! Alles was keine Freude macht oder eine spontane positive Reaktion auslöst, sollte verschwinden. Werft es weg oder verkauft es.
Nur Sachen, die Euch wirklich ein Lächeln ins Gesicht zaubern solltet ihr behalten. Und bitte verabschiedet Euch von dem Gedanken, dass irgendwann ein Teil noch für Euch nützlich sein wird. Dieser Tag wird nicht kommen. Kondo ist der Überzeugung: Ihr seid besser dran, wenn ihr alles, was euer Leben zumüllt, verschwinden lasst. Das teure Kleid, das du nie angezogen hat, hat seinen Zweck schon erfüllt, als du es voller Enthusiasmus in der Einkaufstüte aus dem Laden getragen hast. Und Geschenke erfüllen ihren Zweck, indem sie überreicht werden und sich in dem Augenblick Schenkender und Beschenkter gemeinsam über den Moment freuen. Niemand, der dich wirklich mag, würde wollen, dass du nur aus schlechtem Gewissen etwas behältst, dass dir gar keine Freude macht.
Tipp #4: Bedanke Dich!
Die Aufräum-Expertin Marie Kondo hält es für wichtig, sich von den ausgemisteten Sachen zu verabschieden und ihnen beim Abschied Dankbarkeit entgegenzubringen. In etwa so: „Danke lieber Mantel, du hast mich seinerzeit gut gewärmt und ich habe dich gern getragen. Du hast deine Dienste erfüllt, nun darfst du einer anderen Freude schenken.“ Dieses Dankbarkeitsritual soll dabei helfen sich von den Dingen zu lösen.
Tipp #5: Alles hat seinen festen Platz in der Wohnung
Alle Teile, die das Aussortieren überlebt haben, bekommen nun einen festen Platz in der Wohnung, an dem sie immer wieder zurückgelegt werden müssen. Das gilt übergreifend vom Teelichthalter bis zur Küchenrolle. Denn wer sich einmal an die feste Ordnung gewöhnt hat, sorgt irgendwann selbst automatisch für ihren Erhalt. So zumindest die Annahme der japanischen Autorin und Beraterin.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Schmeiß alles, was du hast, auf einen Haufen und dann schau dir jedes einzelne Teil an und überlege, ob es Freude in dir entfacht („does this spark joy?“). Falls ja: Behalten, falls nein, bedanke Dich und weg damit – so jedenfalls kurz zusammengefasst Marie Kondos Philosophie ;-).
Kleiderschrank aufräumen mit Marie Kondo – Mein Fazit:
Ok, ich für meinen Teil muss sagen, dass ich Maries Regeln toll finde und sie bestimmt auch auf einige Bereiche meines Lebens anwenden werde – nur bei meiner Kleidung, da werde ich wohl eine Ausnahme machen müssen. Hier ist Freude für mich ein zutiefst relatives Ding und damit auch kein sonderlich guter Ausmist-Maßstab. Nehmen wir nur mal diesen Canban von Red Valentino als Beispiel. Diesen hatte ich bereits vor Jahren aussortiert und so hing er lange Zeit unbeachtet in meinem Aussortier-Schrank im Keller. Nach Marie Kondo wäre er nicht in einem Aussortier-Schrank gelandet, sondern herausgeflogen. DAS wäre aus meiner heutigen Sicht ein gravierender Fehler gewesen, denn jetzt viele, viele Jahre später hat er es wieder geschafft, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubert, genau wie an dem Tag als ich ihn voller Enthusiasmus nach Hause getragen habe.
Allein die Vorstellung alle meine Klamotten aus den Schränken zu holen und auf einen Haufen zu werfen – das ist ja schon gruselig! Stellt Euch nur mal vor…ein ganzer Raum voll vom Boden bis hin zur Decke. Ganz ehrlich: Ich wäre maßlos überfordert und bräuchte Wochen, nein Monate!, um jedes einzelne Stück in die Hände zu nehmen, in mich hineinzuhorchen und auf einen Gefühlsausbruch zu warten.Wie ihr seht wäre Marie Kondos Methode, im Bereich Kleidung, keine optimale Lösung für mich. Nachhaltig wäre dieses Ausmistverfahren schon dreimal nicht… wenn ich an all die Klassiker in meinen Schränken denke (nur weil sie mir in diesem Moment kein Glücksgefühl schenken, sind sie doch nicht gleich fällig oder?!).
Sorry Marie…aber bei meiner Garderobe bin ich einfach raus. Was ich mir aber zeitnah gut vorstellen kann ist, deine Methode – „ Nur was glücklich macht bleibt“ – auf meinen Freundes- und Bekanntenkreis anzuwenden und all diejenigen herausschmeißen, die mir nicht mehr wirklich ein Lächeln aufs Gesicht zaubern ;-). Vor allem bin ich gespannt, wie sie gucken, wenn ich # Tipp 4 anwende und ihnen beim Abschied Dankbarkeit entgegenbringe.
So und jetzt noch schnell ein paar Worte zu meinem Outfit:
Es muss nicht immer alles neu sein, was glänzt und Freude bereitet! An diesem Outift ist nämlich, abgesehen von der Wildlederhose, nichts neues dazugekommen – alle anderen Teile habe ich aus meinen Schränken zusammengetragen und bewiesen, wie es sich immer wieder lohnt in Klassiker zu investieren. Den Cashmere-Rolli und diese Schuh-Schätzchen in Sockenoptik von Gianvito Rossi, kennt ihr bereits aus meinem Blogbeitrag: „Zwei elegante Trackpants Outifts“. Meine Bakerboy solltet ihr bereits auch schon kennen, die ziehe ich immer wieder liebend gerne an und wie man sieht, passt sie sich jedem neuen Look prima an! Das etwas ältere Taschenmodell von Prada habe ich mit einem neuen Riemen ein Upgrade verpasst. Was die Wildlederhose noch betrifft… ja an dieser konnte ich einfach nicht vorbei (zumal ich noch keine besitze). Sie ist in kürzester Zeit schon zu einer meiner Lieblingshosen geworden, geschnitten wie eine Jogginghose, mit elatischem Bund und seitlichen Eingriffstaschen – genau wie ich es mag: casual aber trotzdem nicht nachlässig im Look.
Wie haltet ihr eigentlich Ordnung?? Hattet ihr schon mal einen Aufräum-Coach an Eurer Seite??
Der Look:
Caban: Red Valentino
Hose: Arma
Rolli: Incentive! cashmere
Stiefel: Gianvito Rossi
Tasche: Prada
Riemen: Dolce Gabbana
Bakerboy: Zara
2 comments
Danke für die Tipps und liebe Grüße!
Ich liebe Tipps von Marie Kondo!
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